Samstag, 24. August 2013

Tag 9 - Røldal bis Geilo

Strecke : 200 km
Wetter : Sonne, bis 20°C, später wolkig aber trocken

Um 11:30 Uhr brechen wir Richtung Odda auf.

Gleich zu Beginn der Strecke wäre ein 5 km langer Tunnel, den man aber zum Glück auf der alten Straße über den Berg umgehen kann.
Der Straßenbelag ist sehr "rustikal" und überall sind Schafe an und auf der Straße.






Wir fahren hoch bis auf 1060 m und über eine Serpentinenstrecke ohne Randbefestigung wieder runter auf Meeresniveau.


im Hintergrund ist die Tunnelausfahrt, rechts bin ich


Immer schön in der Mitte fahren, am Rand geht´s steil runter...



Kurz vor Odda kommen wir am Latefossen vorbei, einem imposanten Doppel-Wasserfall direkt an der Straße.
Leider ist auch dieser Ort mal wieder ein Touristenmagnet und dem entsprechend voll (wenigstens hat`s diesmal keinen Eintritt gekostet...)












Weiter geht´s durch Odda auf der Panoramastraße entlang des Sørfjords. Hier steht alles voller Obstbäume, Äpfel, Birnen, Kirschen und Pflaumen wachsen im milden Klima des sonnigen Fjords.
Überall stehen am Straßenrand kleine Obst-Buden zur Selbstbedienung.
Die erforderlichen 30 NOK (knapp 4 €) für eine kleine Schale wirft man in ein bereitstehendes Glas.
Wir gönnen uns ein Schälchen gelbe Pflaumen und fahren weiter, bis wir einen netten Platz für eine Pause finden.











In der Sonne ist es sehr warm, damit haben wir in Norwegen absolut nicht gerechnet.
Unsere dicken Wintersachen fahren wir bis jetzt völlig sinnfrei durch die Gegend...

Bei Ytre Bu fahren wir mal wieder in einen Tunnel, der aber diesmal halbwegs vernünftig ausgebaut ist und nicht ganz stockfinster - 
dafür ist er aber fast 8 km lang.

Wir fahren und fahren - und irgendwann taucht ein merkwürdiges blaues Licht im Tunnel auf.
Dann erkennt man die Konturen eines seltsamen blau und weiß beleuchteten Gebildes.
Was ist das ?
Ufo mitten im Berg ?

Nein - das ist ein Kreisverkehr im Tunnel. Sowas haben wir noch nie gesehen !

(Wir haben bei GoogleMaps ein Foto vom Kreisverkehr gefunden :


Die spinnen doch, die Norweger....

Staunend durchfahren wir den Kreisel und wieder weiter in den dunklen Tunnel hinein. Nach 7,7 km sehen wir endlich Tageslicht.
Die Straße führt über eine Fjordbrücke....und gleich wieder in den nächsten Tunnel.

Och nö, ich will nicht mehr !

Nach kurzer Zeit sehen wir erneut blaues Licht.
Ok, noch ein Kreisel.
Wir fahren rum und rum...und wieder zurück in die Richtung aus der wir gekommen sind.
Ich verstehe die Welt nicht mehr und fluche lautstark in meinen Helm.

Und tatsächlich fahren wir die komplette Strecke bis zum ersten Kreisverkehr zurück, um da an einer anderen Ausfahrt abzubiegen.

Als wir endlich aus dem Tunnel raus sind erklärt Rainer mir, dass das Navi diese Streckenführung scheinbar noch nicht kennt und uns deshalb falsch geführt hat.

Das hat man davon, wenn man sich auf die Technik verlässt !


Bei Eidfjord beginnt die Hardangervidda, Europas größtes Hochplateau. Der höchste Punkt liegt bei 1246 m.
Es hätte so schön sein können - gut ausgebaute Straße in langgezogenen S-Kurven, imposante Landschaft - aber wir haben leider Pech.
Es herrscht Verkehr wie zu Hause am Feierabend, und zusätzlich findet heute ein Fahrradmarathon über die komplette 90 km Distanz statt.

Da es nur diese eine Straße durch die Hardangervidda nach Geilo gibt können wir auch keine Alternativroute fahren.
Also schlängeln wir uns an Massen von Radfahrern vorbei und kommen immer wieder in Rückstaus, da die Wohnmobile und Autos die Räder nicht gut überholen können...








Zum krönenden Abschluss dieses langen Tages ( 7 Stunden reine Fahrzeit) finden wir im -wegen des Fahrradmarathons völlig überfüllten - Geilo auch nur einen total hässlichen Campingplatz, von dem wir nicht mal Fotos gemacht haben....