Montag, 20. April 2015

Baltikum 2014 - Teil 2



Nach knapp 50 km erreichten wir die Grenze nach Estland...und hatten schlagartig ein ganz anderes Urlaubsgefühl.
Alles wirkte soviel sauberer, organisierter, einfach positiver - gut, mehr Kurven waren auch jetzt nicht zu finden, aber durch die erheblich entspannter zu befahrenden Strassen war das Fahrgefühl richtig toll.
Viel Wald und riesige Felder und Weiden gaben uns fast ein "Skandinavien-Feeling"





Nach einer Nacht in einem Surfer-Camp, das wir wegen Saisonschluss völlig für uns alleine hatten, machten wir uns auf den Weg zum Fährhafen, um nach Muhu zu gelangen, eine der kleinen estnischen Inseln.

Surfer-Camp



so sieht das aus, wenn man auf nassem Schotter von einem LKW überholt wird  ;-)


auf dem Weg zur Fähre

warten auf´s Schiff


ganz schön windig

Von Muhu aus ging es über einen schmalen Damm weiter zur Nachbarinsel Saaremaa, und hier haben wir endlich mal richtig schöne Mopedstrecken gefunden - schöne schmale Strassen, tolle Kurven und total einsam...blöderweise haben wir das Fahren so genossen, dass wir an Fotos von dieser Strecke überhaupt nicht gedacht haben ;-)

Kaffeepause nach 50 km toller Moped-Strecke

Nach einer feucht-kühlen Nacht brachen wir zu einer kleinen Inselrundfahrt auf, und fanden wieder schöne Strecken und auch tolle Schotterpisten direkt am Meer entlang.











Nach einem tollen Tag das Lager in einem Apfelgarten gebaut


...lecker Abendessen...

Am nächsten Tag stand "Insel-Hopping" auf dem Programm.
Zuerst ging es mit der Fähre zurück auf´s Festland, wo wir in Haapsalu unsere Vorräte aufgefüllt haben. Außerdem hatte Rainer Lust auf die Besichtigung einer alten Burganlage - ich habe mir in der Zeit lieber zwei Tassen Kaffee in einem Strassencafe gegönnt ;-)

alte Burg...



...nicht ganz so altes Cafe

Nach diesem Abstecher setzten wir mit der Fähre auf die nächste Insel über.
Hiiumaa ist eine kleine, sternförmige Insel, sehr ruhig und idyllisch - und genau wie im Rest des Baltikums waren die Strassen mit Unmengen von Apfelbäumen gesäumt. Die Wegverpflegung war also gesichert ;-), in Rainers Tankrucksack fanden sich immer ein paar leckere saftige Äpfel.

Der von uns angesteuerte Campingplatz wollte eigentlich genau an diesem Tag für den Rest des Jahres schließen, aber mit ein bisschen Überredung (und Vorkasse) bekamen wir die Erlaubnis, unser Zelt auf dem sehr schönen Gelände gleich für drei Nächte aufzustellen. Auch die sanitären Anlagen wurden für uns extra nochmal in Betrieb genommen - also konnten wir für die kommenden Tage hier unser "Basislager" errichten, und auch mal Touren ohne das doch manchmal lästige Gepäck fahren.

Basislager







das Land der Apfelbäume


In den nächsten beiden Tagen erkundeten wir Hiiumaa, Rainer zum Teil alleine, weil ich auch mal Lust auf faulenzen hatte.










denkmalgeschützter Leuchtturm



Kaffeepause am Leuchtturm

Blick von oben



zurück Richtung Lager





Nach drei schönen Tagen kehrten wir zurück auf´s Festland um unser nächstes größeres Ziel in Angriff zu nehmen, den riesigen Peipussee (ca. 7 mal so groß wie der Bodensee) an der russischen Grenze.
Unterwegs machten wir immer wieder Bekanntschaft mit erstaunlich schwierig zu fahrenden Baustellen - solche Zustände wären in Deutschland überhaupt nicht denkbar - nichts wird abgesperrt oder gesichert, der Verkehr muss sich durch die arbeitenden Baustellenfahrzeuge mogeln. Oft ist der Weg nur mit einer dicken Schicht rutschigem Sand bedeckt...und solche Baustellen ziehen sich teilweise kilometerweit.


Baustelle





die russische Grenze ist nicht mehr weit

Peipussee








Auf dem Weg Richtung Narva, der östlichsten Stadt Estlands, fanden wir den den coolsten Campingplatz, den wir bisher gesehen hatten - Tipis aus Holz, Plumpsklo im Tipi-Design und ein total sympathischer Holzfällertyp als Besitzer, der uns auch direkt das Angebot machte, eine Nacht in dem Holztipi mit Feuerstelle zu verbringen.
Natürlich nahmen wir an - sowas muss man ja mal ausprobiert haben.



Plumpsklo

schön warm in der Hütte

leckere Steaks auf dem Feuer


Sauna im Haupthaus

Saunagarten ;-)

Nachdem wir unsere Holzhütte "eingerichtet" hatten, fuhren wir noch bis Narva.

Narva ist die östlichste Stadt Estlands und liegt direkt an der russischen Grenze am Fluss Narva, der den Grenzfluss bildet. Auf der russischen Seite liegt als Zwillingstadt Iwangorod.
Die Grenze wird auf beiden Seiten durch eine große Zitadelle bewacht.

Zitadelle Narva

die Zitadelle auf der russischen Seite


eine kleine Stärkung zwischendurch

Die Nacht im Holztipi gestaltete sich eher unruhig - die schmalen Pritschen waren nicht sehr bequem, auf unseren komfortablen Iso-Matten schläft man eindeutig besser ;-)
Auch das Einpacken am nächsten Tag lief nicht so rund wie sonst, im Zelt hat alles seinen festen Platz, aber in der Hütte hatten wir alles irgendwie planlos verteilt - so brauchten wir dieses mal erheblich länger, bis wir bereit zum Aufbruch waren.

Ab jetzt fuhren wir in Richtung Süden, in der letzten Woche stand noch ein Abstecher nach Litauen auf dem Plan....darüber berichten wir im dritten Teil.

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