Montag, 5. Oktober 2015

Teil 1, Reisebericht 2015 Åland / Finnland / Lappland / Schweden

Lange war es hier mal wieder ruhig, aber wir hoffen doch, dass uns einige Leser erhalten geblieben sind ;-)
Nachdem es nach dem letzten Bericht einige "Beschwerden" über die relativ kurze Zusammenfassung gegeben hat, wird über diese Reise wieder in gewohnt ausführlicher Form geschrieben werden - also schaut gerne immer mal wieder hier rein, wir werden versuchen, zwischen den einzelnen Tagesberichten nicht allzuviel Zeit verstreichen zu lassen.

Jetzt soll es aber losgehen:

Unser diesjähriger Reisebericht möchte euch auf eine skandinavische Motorrad-Rundreise mitnehmen und an unseren Erlebnissen teilhaben lassen.
Von Schweden ausgehend, über die Åland-Inseln, Richtung Norden durch Finnland, danach durch Lappland Richtung Westen und schließlich durch Schweden wieder südlich zum Ausgangspunkt legten wir gut 4400 km mit unseren Reiseenduros, Zelt und Schlafsäcken zurück.

Reiseroute (pink) 2015


Aber von Anfang an:

Gestartet sind wir wie in den letzten Jahren mit unserem Auto und den Motorrädern auf dem Anhänger Richtung Kiel.
Dort haben wir Auto und Hänger auf einem Campingplatz abgestellt und sind mit den Enduros weiter zur Fähre gefahren.
Da die Bilder sich jedes Jahr gleichen, lasse ich die dieses Mal weg - nur unser neues Auto darf sich auch einmal kurz vorstellen:




So haben wir das ja jetzt schon einige Male praktiziert und sind bis jetzt nur einmal zeitmäßig etwas knapp dran gewesen. Seit damals fahren wir immer sehr zeitig los und schlagen lieber in Kiel noch ein bisschen Zeit tot - aber dieses Mal hätten wir tatsächlich fast die Fähre verpasst!

Anfangs läuft alles sehr flüssig, sogar das Ruhrgebiet passieren wir eigentlich trotz vieler Baustellen ziemlich entspannt.
Bei Hamburg geraten wir dann in einen Mega-Stau, plötzlich rast die Zeit und wir kriechen nur noch im Schneckentempo weiter.
Ziemlich abgehetzt kommen wir endlich in Kiel auf dem Campingplatz an, aber jetzt müssen ja noch die Mopeds abgeladen und gepackt werden.
Dabei stellt sich dann raus, das meine Spanngurte fehlen - die brauche ich, um meine zusätzliche Packtasche hinter mir auf der Sitzbank zu befestigen.
Diese hatte ich am Vortag (vor dem Verladen der Motorräder) extra rausgesucht und auf meinem Moped deponiert...und beim Aufladen sind die dann irgendwo abgelegt worden und zu Hause liegengeblieben.
Wir suchen noch mal alles durch, aber die Gurte bleiben verschwunden und jetzt wird es von der Zeit richtig knapp.
Wir sind beide total genervt, ziehen uns schnell die Motorradklamotten an, Tanken fällt aus und wir sprinten zum Fährhafen. Boarding endet um 18:15 und tatsächlich kommen wir erst in der allerletzten Minute an (der Check-In war zum Glück noch besetzt) und werden von unfreundlich dreinschauenden Einweisern auf unseren Parkplatz geschickt.

Puuuh, das war echt knapp - wir moppern uns gegenseitig noch ein bisschen an, aber dann setzt sich langsam der Gedanke durch, dass jetzt endlich der Urlaub anfängt.

...endlich auf der Fähre...
Nach einer ruhigen Nacht auf See kommen wir morgens um 9 Uhr in Göteborg an und werden von einem strahlend blauen Himmel begrüßt.
Da wir dieses Mal zügig zu den Åland-Inseln kommen wollen, fahren wir direkt einen größeren Streckenabschnitt von 440 km Richtung Stockholm.





Bei Ryssbo am Mälaren (See) schlagen wir das erste Zeltlager des Urlaubs auf. Der Campingplatz ist nicht besonders toll, aber wir finden ein nettes Plätzchen direkt am See.
Allerdings sind die Preise ziemlich gepfeffert: 20 € kostet uns die eine Nacht und außerdem müssen wir noch eine europäische Camping-Karte für 15 € erwerben, angeblich könnte man sonst auf vielen Campingplätzen keinen Stellplatz bekommen. Im weiteren Verlauf der Reise hat sich allerdings kaum jemand für diese Karte interessiert, manchmal war mit Karte die Platzgebühr um 2 Euro reduziert - aber niemand hätte uns ohne Karte das Campen verwehrt...naja, das Geld hätten wir uns auch sparen können.

Beim Zeltaufbau stellen wir dann fest, dass wir den falschen Zeltboden dabei haben.
Himmel - echt jetzt???  Wir machen das doch nicht zum ersten Mal!

Letztes Jahr hatten wir einen neuen Boden gekauft, da der alte nicht mehr wasserdicht war. Eigentlich wollten wir auch ein neues Zelt gekauft haben, das haben wir aber verschoben...aber haben den alten Boden mit dem alten Zelt zusammen weggeräumt, und den neuen Boden separat gelagert, um den zum (nicht gekauften) neuen Zelt zu packen.
Beim Zusammensuchen der Ausrüstung haben wir das einfach vergessen und das alte Zelt so gegriffen wie es da lag...eben mit dem alten, undichten und löchrigen Boden...

Zum Glück ist das Wetter toll, so brauchen wir uns erst mal über nasse Zeltböden keinen Kopf zu machen - trotzdem nervt der holprige Urlaubsanfang ein bisschen.


Zeltplatz am Mälaren...

...mit Blick auf den See